Schimmelsporen in der Luft

Schimmelpilze vermehren sich ähnlich wie pflanzliche Organismen. Sie bilden Samen aus, die jedoch nicht bestäubt werden müssen. Man spricht von der ungeschlechtlichen Vermehrung, da keine zwei verschiedenen Geschlechter vorhanden sein müssen, die jeweils die Hälfte zur Erbinformation des neu entstehenden Organismus beisteuern. Der Vorteil dieser ungeschlechtlichen Vermehrung liegt auf der Hand. Die Zeit von der Ausbildung der Sporen bis zum Wachstum eines neuen Pilzes ist extrem kurz. Wie auch einige Pflanzen nutzen Schimmelpilze ein Naturphänomen für die Verbreitung: den Wind. Die ausgebildeten und gereiften Sporen sind extrem leicht und werden schon beim geringsten Luftzug verweht und dann über den Luftweg transportiert. Vorstellen kann man sich diesen Prozess ähnlich wie bei der gereiften Blüte des Löwenzahnes. Die Sporen sind mikroskopisch klein und extrem leicht, sodass auch der Transport über weite Strecken unproblematisch ist. Wenn der Wind abebbt, sinkt auch die Spore wieder auf den Untergrund, wo dann bei den richtigen Umweltbedingungen das Wachstum eines neuen Schimmelpilzes beginnt.

Das besondere an den Schimmelsporen ist, dass sie auch extrem schlechte Umweltbedingungen unbeschadet überstehen können. Auch wenn Jahrhunderte vergehen in denen extreme Trockenheit, Nässe oder Temperaturen vorherrschen, überlebt die Schimmelspore, sodass die Erbinformation des Pilzes die Wartezeit unbeschadet überstehen kann. Die Sporen der Schimmelpilze sind also extrem klein und widerstandsfähig. Diese Faktoren sichern dem Pilz zwar das Überleben, jedoch wird daraus noch nicht ersichtlich, warum die Schimmelsporen so gefährlich für Menschen sein können.

Dadurch, dass die Schimmelsporen so mikroskopisch klein sind, gelangen sie über die Atemwege in den menschlichen Organismus und werden sehr tief in den Bronchialtrakt inhaliert. Dort können sie dann erheblichen Schaden anrichten. Manche Schimmelsporen schädigen die inneren Organe und können sogar Krebs auslösen, was ebenfalls verdeutlicht, dass man den Schimmel und die von ihm ausgehenden gesundheitlichen Gefahren auf keinen Fall unterschätzen sollte.

Wenn man stark verbreiteten Schimmel in den Wohnräumen hat, merkt man das in den meisten Fällen auch gesundheitlich. Sehr oft treten Allergien, Haut- und Schleimhautreizungen auf. Falls man den Sporen sehr lange ausgesetzt ist, können sich die Symptome entsprechend verschlimmern. Dann kann es auch zu asthmatischen Beschwerden und weiteren, schwerwiegenden Erkrankungen kommen.

Auch im Auto kann Schimmel auftreten. Dabei sind meist Bereiche wie etwa die Heizung oder die Klimaanlage betroffen. Wenn diese Stellen von Schimmel befallen sind, können sich beim Einschalten des jeweiligen Geräts die dort vorhandenen Schimmelsporen ideal verteilen, da ein künstlicher Luftzug erzeugt wird. Wenn man Schimmel im Fahrzeuginnenraum entdeckt, sollte man ihn ebenfalls so schnell wie möglich entfernen. Damit verhindert man eine weitere Ausbreitung des Schimmels und stellt sicher, dass man die schädlichen Schimmelsporen nicht mehr in einer so hohen Konzentration einatmet.

Ob die Wohnräume oder das Fahrzeug von Schimmelsporen betroffen sind, kann man relativ einfach herausfinden. Zunächst einmal sollte man auf die oben erwähnten Symptome und Beschwerden achten. Diese sind sehr oft ein Anzeichen, dass man Schimmelsporen in einer nicht unbedenklichen Konzentration ausgesetzt ist. Ein Weg zur Bestimmung der Schimmelsporenkonzentration ist die Entnahme einer Abstrichprobe, die man dann an ein Labor sendet. Dort wird die Probe inkubiert. Anschließend kann geprüft werden, welcher Schimmel sich in welchem Ausmaß aus den Sporen gebildet hat. Daraus kann man dann indirekt auf die vorhandene Menge an Schimmelsporen schließen. Ein weiterer Weg zur Bestimmung der Sporenbelastung ist ein Gerät, das die Raumluft einsaugt und die darin enthaltenen Sporen herausfiltert. Diese werden dann wieder in ein Nährmedium geleitet. Im Labor erfolgt dann ebenfalls die Inkubation der Schimmelsporen. Aus der entstandenen Menge an Fruchtkörpern kann dann wie auch bei dem Abstrichverfahren auf die Sporenbelastung geschlossen werden.

 

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