
Gerade in den feuchteren Herbst- und Wintermonaten ist das Risiko für Schimmel im Haus besonders hoch. Lüftet man zu wenig oder geizt mit dem Heizen und sind dazu noch Fenster offen, welche die Luftfeuchtigkeit im Raum zusätzlich erhöhen, kann schnell Schimmel entstehen. Grundsätzlich kommt Schimmel eher in Altbauten vor, meist durch eine mangelhafte Lüftung und weil die Dämmung bzw. Isolierung des Gebäudes nicht mehr optimal ist. Wer übertrieben Heizungsenergie sparen möchte und deshalb die Räume eher auf niedrigeren Temperaturen hält, bietet Schimmelwachstum recht gute Voraussetzungen.
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Schimmel im Winter – wie entsteht er und wie schädlich ist er im Haus?
Die viel gefürchteten dunklen Stellen an den Wänden, der muffige Geruch in Feuchträumen und viele ähnliche Symptome zeigen, dass sich unter Umständen bereits erster Schimmel bildet. Oft sieht man auch gar nichts – und dennoch kann man betroffen sein. Das liegt daran, dass einige Schimmelarten sich erst unsichtbar verbreiten. Statistiken zeigen, das ganze 50% aller Häuser bereits von Schimmelpilzen befallen sind. Auch dann, wenn man es zunächst nicht wahrnimmt. Schimmel kann sogar in Gebäuden auftreten, die schon über viele Jahrzehnte hinweg völlig schimmelfrei waren – und ganz plötzlich, nach einem eisigen Winter, schreitet der Befall voran.
Wichtig ist also zunächst einmal, dass man selbst dafür sorgt, Schimmel im Winter nicht noch zu begünstigen. Das bedeutet: All das, was den Schimmel zum Gedeihen bringt, sollte dringlichst vermieden werden. Das ist beispielsweise eine Mischung aus falschem Lüften und einem ständigen Zurückdrehen der Heizung. Die Dämmung bzw. Isolierungsqualität eines Hauses ist nur zweitrangig dafür verantwortlich. Grundsätzlich gilt: Je mehr eine Wohnung auskühlt, desto besser kann Schimmel im Winter heranwachsen. Heizt man einen Raum nur noch sehr selten, so legt sich die Feuchtigkeit meist auf den Wänden nieder. Diese Feuchtigkeit entsteht durch ganz normales Leben im Haus: Durch Schweißbildung, Atem, Kochen oder auch Duschen im Bad. Geizt man dann auch noch mit der Heizungsenergie, haben Schimmelsporen die besten Voraussetzungen zum Wachsen.
Viele Menschen drehen die Heizung im Haus beispielsweise tagsüber herunter und lüften die Räume, nur um sie dann abends wieder voll aufzudrehen. Ein solcher stetiger Wechsel begünstigt die Bildung von Schimmel im Winter stark und ist noch dazu aus energetischer Sicht eher teuer und verschwenderisch. Denn: je mehr ein Raum abkühlt, desto mehr Energie wird benötigt, um ihn wieder auf angenehme Temperaturen zu bringen. Viel besser ist es da, die Raumtemperatur auf einer konstant mittleren Höhe zu halten. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern beugt auch dem Wachstum von Schimmel im Winter vor.
Was kann man tun, um Schimmel im Winter vorzubeugen?
Zwar ist es im Herbst deutlich kühler, dennoch sollte man öfters lüften. Denn: In einem durchschnittlichen Haushalt mit drei Personen werden pro Tag bis zu 12 Litern an Wasserdampf abgegeben. Dazu kommt noch Feuchtigkeit von Wäsche, die auf der Heizung trocknet oder auch durch Duschen oder Kochen. Die feuchte Luft muss irgendwohin entweichen, also am besten über das Fenster nach draußen.
Doch: Im Herbst ist die Luftfeuchtigkeit im Freien viel höher als im Sommer, weswegen öfter gelüftet werden muss. Ansonsten legt sich die Feuchtigkeit an den Wänden und der Decke nieder, was fatale Folgen haben kann und Schimmel im Winter begünstigt.
Am besten gegen Schimmel im Winter ist die Methode des Stoßlüftens. Dabei öffnet man das Fenster bzw. die Balkontür mehrmals pro Tag für 10 bis 15 Minuten. So wird die Feuchtigkeit nach außen gezogen, das Klima reguliert sich und das Risiko für Schimmel im Winter reduziert sich. Auch das ausreichende Aufheizen der Räume ist eine gute Prävention, ebenso kann man für eine bessere Dämmung der Außenfassade sorgen, falls man Eigentümer des Hauses ist. Dies trägt dazu bei, dass das Haus nicht so schnell auskühlt, wenn die Heizung doch einmal niedriger gedreht wird.
Wie kann man bereits entstandenen Schimmel im Winter wirksam bekämpfen?
Doch was kann man tun, wenn die Bildung von Schimmel im Winter nicht mehr abzuwenden und bereits entstanden ist? Dann ist es wichtig, schnell zu handeln, denn oft ist das Myzel, also das tiefer in die Substanz reichende Geflecht des Schimmels, schon deutlich weiter fortgeschritten als man mit bloßem Auge an der Oberfläche erkennen kann.
Eine erste Variante ist die Bekämpfung von Schimmel im Winter mit Spiritus bzw. reinem Alkohol. Befindet sich der Schimmel im Winter lediglich auf Fliesenfugen, Tapeten oder der Wand, so reicht es meist schon, ihn oberflächlich mit Alkohol bzw. Spiritus zu bekämpfen. Auch Isopropanol ist eine Option.
Eine zweite Variante gegen Schimmel im Winter ist die Verwendung eines Chlor- oder Dampfreinigers. Schimmelpilze, die bereits tiefer in die Substanz vorgedrungen sind oder die Sie schon abgetötet haben, wie beispielsweise in Fliesenfugen, lassen sich mit einem Dampfreiniger entfernen. Hochprozentiger, reiner Alkohol oder Chlorreiniger eignen sich für hartnäckigere Fälle sehr gut.
Wichtig ist, sich darüber im Klaren zu sein, dass Schimmel im Winter nicht nur dem Gebäude Schaden zufügt, sondern auch stark gefährdend für unsere Gesundheit ist, da die Sporen über die Haut oder den Atem aufgenommen werden können und so im schlimmsten Fall zu Lungenerkrankungen führen.
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