Satratoxin ist ein sehr potentes Mykotoxin. Es wird von Stachybotrys chartarum gebildet, der zu der Gruppe der Trichothecene gehört. Man unterscheidet drei unterschiedliche Typen Satratoxine, nämlich F, G und H.
Dieser Mikropilz findet sich Erdboden und auf Pflanzenresten. Stachybotrys chartarum findet sich auf zellulosehaltigen Materialien mit hohem Stickstoffanteil, wie auf Baumaterialien z.B. Raufasertapeten, Stroh, Pressspanplatten oder Gipsfasern. Stachybotrys wurde auffallend häufig in landwirtschaftlichen Böden mit in dichter Getreidefruchtfolge isoliert aber auch aus Getreide und Tabak.
Der für die Verbreitung von Stachybotrys chartarum optimale Feuchtegehalt muss über 55 Prozent liegen. Der Temperaturbereich im Optimum zwischen 0 und 40 Grad Celsius.
Stachybotrys wächst sehr schnell. Das Myzel ist zu Beginn weiß und nimmt mit der Zeit eine schwarze Färbung an. Seine Struktur ist baumwollähnlich und schleimig. Auf Gipsbauplatten ähnelt er einer schwarzen Rußschicht.
Nach Wasserschäden konnte das Mykotoxin in Gipskartonplatten, Tapeten und Papier nachgewiesen werden.
Schon bei geringer Sporenkonzentration, der auch von Sporen abgestorbener Schimmelpilze stammen kann, können noch toxisch oder allergen auf den Menschen wirken. Das Mykotoxin Satratoxin kann Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel oder Konzentrationsschwäche auslösen. Bei Aufnahme von Satratoxin kann es zu systemischen Vergiftungserscheinungen kommen. Diese äußern sich als Reizungen der Mund- und Nasenschleimhaut oder nässenden Hautentzündungen bis hin zu Durchfall, Störungen der Atemwege wie Bronchitis und Asthma, Brustschmerzen und erhöhter Temperatur, bis hin zu Nasen- und Lungenblutungen. Es wird von Veränderungen des weißen Blutbildes und Herzrhythmusstörungen berichtet. Selbst alzheimerähnliche Auswirkungen können die Folge sein. Die Auswirkungen der Satratoxinaufnahme können erst Stunden später erkennbar sein. Satratoxin kann auch über den einfachen Kontakt mit der Haut aufgenommen werden und so zu diverse Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Eine solche Vergiftung verläuft in vier Stadien
Die Stadien einer Toxinvergiftung (Stachybotrotoxicose) sind:
- Im ersten Stadium treten Geschwulste in der Mundschleimhaut auf, Entzündungen der Bindehaut des Auges und Nasenschleimhautentzündung.
- Das zweite Stadium ist gekennzeichnet durch die Abnahme der Anzahl der weißen Blutkörperchen.
- Im dritten Stadium ist die Blutgerinnung unterbunden. Erhöhte Temperatur und Durchfall sind weitere Kennzeichen diese Stadiums.
- Im vierten Stadium ist keinerlei Nahrungsaufnahme mehr möglich. Der Patient stirbt.
Zurzeit gibt es noch keine Gegenmittel oder schnellen Nachweisverfahren, die zur Erkennung und Behandlung einer Satratoxin-Vergiftung hilfreich sein könnten. Eine praktikable Therapiemöglichkeit besteht in der Verabreichung von Aktivkohle, die die Gifte im Körper binden und die Wirkung einschränken kann. Der Schimmelpilz lässt sich über ein smples Nachweisverfahren, das Abklatschverfahren, bestimmen.