Schimmel bei der Gebäudesanierung: Ein Risiko ?

Schimmel Gebäudesanierung

Vorschriften zu Schimmel bei der Gebäudesanierung

Bauunternehmer müssen bei dem Bau von neuen Gebäuden eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, damit die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiter nicht gefährdet wird.

Die für die Bauwirtschaft zuständige Berufsgenossenschaft hat hierzu einen Praxisleitfaden verfasst, um eine fachkundige Einschätzung des Gefährdungspotentials vornehmen zu können. Im nachfolgenden Text wird vor allem auf Schimmelpilze eingegangen.

Risikoeinschätzung ist Vorschrift

Zur Verhinderung von potentiellen Gefahrenquellen und Gesundheitsgefährdungen muss der Bauunternehmer dafür sorgen, dass Arbeitsunfälle und Gesundheitsgefahren vorgebeugt und verhindert werden. Selbst wenn keine Informationen über mögliche Gefahren vorliegen, muss sich der Unternehmer darüber erkundigen.

In solchen Fällen sollte auch über die Konsultation eines Betriebsarztes oder einer Fachkraft für Arbeitssicherheit nachgedacht werden. Immer wenn biologische Materialien oder Arbeitsstoffe in Verbindung mit Feuchtigkeit auftreten, sind Schimmelpilze ein weit verbreitetes Problem. Nicht immer sind dafür Mängel beim Material oder dem Bau verantwortlich – auch falsches Lüften unzureichende Hygiene, Wärmebrücken oder Schäden am Wasserleitungssystem sind eine verbreitete Ursache für Schimmelpilzbefall.

Beurteilung der Gefahr durch Schimmel für die Gesundheit

Bereits vor dem Beginn der eigentlichen Schimmelsanierung muss sichergestellt werden, dass eine Gesundheitsgefährdung für alle beteiligten Personen ausgeschlossen ist. Vor allem der aufgewirbelte Staub, der bei Abbrüchen sehr häufig beobachtet werden kann, ist meist mit Schimmelsporen oder anderen giftigen Stäuben kontaminiert.

Bei Schimmelpilzen sind es die Sporen des Schimmels, die zu einer Gesundheitsgefährdung führen können. Allerdings reagieren Menschen ganz individuell auf diese Sporen: Während vor allem bei bereits schwächeren Menschen eine Belastung auftritt, können gesunde Menschen die Menge gut verkraften. Außerdem sollte man wissen, dass auch die Sensibilisierung steigt, wenn man den Sporen länger ausgesetzt ist. Schimmelsporen selbst sind in fast allen Wohnräumen zu finden und wie so oft gilt „die Dosis macht das Gift“. Auch die Dauer der Exposition ist ein wichtiger Faktor, um eine Gefahrenbewertung durchzuführen.

Wichtig ist auch die Staubbildung, da mit dieser die giftigen und unerwünschten Schimmelsporen transportiert und schließlich eingeatmet werden. Wenn eine sehr starke Staubbildung auftritt, kann man auch von einer höheren Belastung mit Schimmelsporen ausgehen. Vor allem bei der Abtragung von altem Putz entsteht sehr viel Staub, wobei auch viele Schimmelsporen freigesetzt werden. Um die Gefährdungsklasse zu reduzieren, sollte man parallel zum Abklopfen den entstehenden Staub sofort Absaugen oder spezielle Techniken, wie etwa das Sprühextraktionsverfahren verwenden. Auch chemische Einsatzstoffe müssen bei der Beurteilung der Gefährdungsklasse mit einfließen.

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