Fusarium ist eine Schimmelpilzgattung mit über zwanzig Unterarten. Die meisten von ihnen gehören zu den pflanzenschädigenden (phytopathogene) Parasiten.
Viele Fusarium-Arten kann man auf Kulturpflanzen wie Getreide und Mais finden. Fusarien kommen daher sehr häufig in Futtermitteln und Lebensmitteln vor, aber auch in Wandanstrichen (sogenannter Wandschimmel) und Tapeten. Im Haus können sie an vielen verschiedenen Stellen vorkommen, sogar Abflüssen. Im Rahmen einer Untersuchung, bei der in unterschiedlichen Gebäuden Proben entnommen wurden, von Wohnhäusern bis hin zu Bürogebäuden, hat man ihn dort zu 60% ausmachen können.
Man hat sie sogar in Ölen und Kühlschmierstoffen isoliert.
Die meisten Fusarium-Arten sind Pflanzenparasiten. Die dadurch erzeugte Pflanzen-Erkrankung heißt Fusariose. Die Gifte (Fusarium-Toxine), die bei dieser Pflanzen-Erkrankung entstehen, sind so wirkungsvoll, dass eine Kontamination im Prozentbereich (z. B. für Futtergetreide) bereits für Nutztiere tödlich sein kann.
Fusarium solani befällt besonders Kartoffeln. Fusarium poae befällt Gräser und Fusarium sambucinum wächst auf Holunder.
Die Besonderheit bei Fusarium ist, dass er im Gegensatz zu den meisten anderen Schimmelpilzen, die sich über Sporen in der Luft verbreiten, über Tiere verbreitet wird. Die Sporen bleiben in Form von einer klebrigen Flüssigkeit überzogenen sogenannten Sporodochien oder Sporenaggregate an Tierhaaren und Vogelfedern haften.
Fusarium wächst sehr schnell und braucht wie fast alle Schimmelpilze Sauerstoff zum Wachsen. Manche Fusarium-Arten, wie z.B. Fusarium Oxysporum können auch unter Luftabschluss überleben.
Die Sporen kommen sie fast überall in der Umwelt vor, obwohl sie nicht durch Farbstoffeinlagerungen vor UV-Strahlung geschützt sind. Die Kolonien bilden ein flaches, wolliges Myzel. Dieses kann Verschiedenfarbig sein, so zum Beispiel Weiß, Hellbraun, Lachsfarben, Gelb, Rot, Rosa oder Pink.
Von positivem Nutzen ist die biotechnologische Produktion des Schimmelpilzes als Fusarium sambucinum im industriellen Maßstab als Futtermittel und Fleischersatz unter dem Namen „Quorn“.
Von Fusarium gehen für die Gesundheit unterschiedliche Risiken aus. Die Sporen sind Allergie auslösend.
Durch die Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) des Pilzes geht eine besondere Gefahr aus, z.B. durch Trichothecene.
Sie führen zu einer Erkrankung des Magen-Darm-Traktes mit Erbrechen und Durchfall, wenn sie durch befallene Lebensmittel aufgenommen werden. Wegen des häufigen Vorkommens in Lebensmittel wurden in der EU Grenzwerte für Fusarium festgelegt.
Fusarium gehört zu den sogenannten nosokomialen (auf das Krankenhaus bezogen) Krankheitserregern und befällt dort hauptsächlich Menschen mit geschwächtem Immunsystem .
Das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) kann bis hin zum Nierenversagen führen.
Einer Fusarium-Infektion des Auges wurde in der Vergangenheit in Zusammenhang mit dem Tragen von Kontaktlinsen festgestellt. Eine Infektion kam sehr wahrscheinlich durch Spritzwasser aus Ausgüssen zustande.