Die Natur der Schimmelpilze

Die Natur der Schimmelpilze

Schimmelpilze sind äußerst vielfältig und treten in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Arten auf. Eine spezielle Untergruppe der Schimmelpilze sind die Fadenpilze, auch Dermatophyten genannt. Diese gliedern sich wiederum in folgende Untergruppen:

  • Zygomycten
  • Asomyceten
  • Fungi imperpecti

Der häufig modrig-stickige Geruch in alten, feuchten Wohnungen wird ebenfalls von Schimmelpilzen produziert, was vor allem auf deren Stoffwechselprodukte zurückzuführen ist. Neben einer hohen Luftfeuchtigkeit sind auch etwas höhere Temperaturen für ein gutes Wachstum der Schimmelpilze wichtig. Besonders bei Raumtemperatur gedeihen die Pilze sehr gut. Da sich die Raumtemperatur nur schwer reduzieren lässt, sollte man bei einem Schimmelbefall vor allem dafür sorgen, dass das Schimmelpilzwachstum durch hohe Luftfeuchtigkeit nicht noch zusätzlich gefördert wird. Vor allem beim Lüften und Heizen sollte man darauf achten, dass 50% Luftfeuchtigkeit nicht überschritten werden.

Wie vermehren sich Schimmelpilze ?

Fäden bilden ein Netzwerk aus

Was für Wissenschaftler ein interessantes Phänomen ist, ist vielen Bewohnern oft ein Dorn im Auge – Die Vermehrung der Pilze. Diese erfolgt über Netzwerke aus Fäden, die auch Pilzmycel genannt werden. Weil diese Fäden unter dem sichtbaren Teil des Schimmelpilzes ein weitverzweigtes Netzwerk bilden, ist die Schimmelentfernung auch äußerst problematisch, da man durch die oberflächliche Entfernung häufig nicht die darunter gelegenen Schimmelpilzmycel zerstört, welche für die ungeschlechtliche Fortpflanzung verantwortlich sind.

Schimmel kann sich in kurzer Zeit großflächig ausbreiten

Durch die schlagartige und schnelle Ausbreitung dieses Pilznetzwerkes kann sich der Schimmelpilz innerhalb kürzester Zeit auf eine große Fläche ausbreiten. Von den fadenartigen Strukturen werden dann weitere Sporen produziert, die zu allergischen Reaktionen führen können, wenn sie von Menschen eingeatmet werden.

Ein neutraler pH-Wert begünstigt Verbreitung des Schimmelpilzes

Auch Schimmelpilze besitzen einen Stoffwechsel. Ihr Baumaterial gewinnen sie aus organischen Bestandteilen der Oberfläche, auf der sie wachsen. Dazu zählen etwa Holz oder das Material der Tapeten. Zudem wird Sauerstoff benötigt, den die Schimmelpilze aus der Umgebungsluft gewinnen. Dem Schimmel gefällt es besonders gut, wenn die Oberfläche einen neutralen pH-Wert von ca. 7 aufweist. Genau an diesem Punkt setzten diverse Anti-Schimmel-Mittel an, indem sie den pH-Wert in der Umgebung des Schimmels senken oder erhöhen, wodurch das Wachstum massiv gehemmt werden kann. Mit solchen Mitteln kann man durchaus gute Erfolge bei der Schimmelbekämpfung erzielen

Gefahren durch Schimmel für den Menschen

Schimmelpilze weisen ein besonders hohes Gefährdungspotential für den Menschen auf. Zu diesen Gesundheitsgefährungen zählen etwa allergische Reaktionen, die die Schimmelpilze bei Menschen verursachen können. Neben Ausschlägen kann es auch zu asthmatischen Anfällen bei den Betroffenen kommen. Vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist können die Pilze ernsthafte Infektionen auslösen. Die Stoffwechselprodukte von Pilzen können ebenfalls toxisch wirken, was dann einer Vergiftung gleichkommt.

Schimmel als medizinisches Wunder: Das Antibiotikum

Trotz aller negativer Auswirkungen, die ein Schimmelpilzbefall in den eigenen vier Wänden mit sich bringt, können Pilze dem Menschen auch helfen. Es ist kaum zu glauben, aber ein besonderer Pilz hat bereits millionenfach Leben gerettet. Die Rede ist vom Schimmelpilz Penicillium chrysogenum. Dieser verteidigt sich gegen die für ihn schädlichen Bakterien durch die Bildung des Antibiotikums Penicillin, welches bei bakteriellen Infektionen auch bei Menschen und Tieren wirken. Vor diesem revolutionären Durchbruch in der Medizin verstarben Patienten oftmals schon an einfachen Infektionen, welche heutzutage nach ein paar Tagen mit Antibiotikum bereits wieder abgeklungen sind.

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