Die Schimmelpilzgattung Curvularia beinhaltet mehr als 35 Unterarten und gehört den Hyphomyceten (Schlauchpilze) an. Er wächst schnell und bildet ein wolliges bis samtiges Myzel. Zu Beginn ist dies gräulich-rosa bis weiß und verändert die Farbe mit der Zeit zu Schwarz bis Olivgrün.
Er befällt vor allem geschwächte Pflanzen vornehmlich in tropischen und subtropischen Gebieten. Aber er findet sich auch in gemäßigten Breiten. Hier sorgt er dafür, dass in den Sommermonaten Rasenflächen in einzelnen ausgedünnten Bereichen ausgetrocknet aussehen oder die Blätter von Bäume sich frühzeitig gelblich-braun verfärben.
Auf Getreidearten und Reis erscheint Curvularia als Blattflecken, Blattbrand, Körner- oder Wurzelfäule.
Im Haus ist Curvularia als Schimmel auf Holzflächen, Tapeten, Matratzen und in der Nähe von Wärmequellen zu finden. Durch seine Vorliebe für Wärme, lebt er sogar in Symbiose mit Pflanzen, die dank des Pilzes näher an Wärmequellen wachsen können als sie es gewöhnlich von Natur aus tun würden.
Weltweit gibt es auch Unterarten, die Infekte bei Mensch und Tier hervorrufen können. Hier sind Curvularia lunata, Curvularia pallescens oder Curvularia geniculata zu nennen. Curvularia lunate wird in der Pharmaindustrie zur Steroidtransformation eingesetzt, so etwa bei der Herstellung der Antibabypille.
Krankheiten durch Curvularia sind außerhalb der Tropen selten und betreffen vorwiegend immungeschwächten Personen. Die bei letzteren hervorgerufenen Pilzinfektion kann die sogenannte Phaeohyphomykose sein. Dabei kann es zu Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) kommen, die im Extremfall Hirnhautentzündungen (Meningitis) auslösen können. Auch Infektionen und damit einhergehende Entzündungen der Hornhaut am Auge (Keratitis) sind bekannt. Gelegentlich kommt es zu Bauchfellentzündungen (Peritonitis) oder Myzetome (Geschwüre am Fuß). Auch zu Atemwegsbeschwerden kann es kommen.
Das Mykotoxin des Curvularia wird Curvularol genannt. Im Versuch mit Ratten führt dies zu Nierenfunktionsstörungen. Beim Menschen ist dieser Effekt jedoch nicht bekannt.