Die Schimmelpilzgattung Botrytis ist als sogenannter „Grauschimmel“ vor allem bei Gemüse und Obst bekannt und gehört zu der Gattung der Schlauchpilze (Ascomycota).
Da der Schimmelpilz warmes Klima (im Optimum 22-25 Grad Celsius) mit hoher Feuchtigkeit (über 85 Prozent Luftfeuchtigkeit) bevorzugt, ist er besonders in subtropischen Gebieten zu finden.
Die Sporen können geraume Zeit auf Pflanzen überdauern, bis die geeignete Luftfeuchtigkeit eine Infektion auslöst. Bei Temperaturen über 10 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 93 Prozent kann dies dann im Handumdrehen geschehen und überzieht innerhalb weniger Tage und Stunden ganze Pflanzenteile und Früchte. Der Befall ist zu Beginn der Besiedlung ausgesprochen dünn, weiß bis gräulich und wird als watteartig beschrieben.
Im Sommer befällt Botrytis als sogenannter „Grauschimmel“ vor allem Gemüse und Obst. Weiche Obstsorten mit hohem Wassergehalt wie etwa Trauben, Erdbeeren, oder aber auch Kopfsalat, sind besonders betroffen. Aber auch Stängel, Blüten und Blätter der Pflanzen werden besiedelt.
Der Schimmelpilz kann in sogenannten Sklerotien, besonders festen und dick verflochtenen Myzelmassen, überwintern. Im Frühjahr werden aus diesen die Sporen wieder freigegeben und vom Wind transferiert.
Botrytis ist im Haus oft zu finden, vor allem im feuchtwarmen Badezimmerbereich oder in der Sauna. Oft tritt er zusammen mit Schwärzepilzen auf, die im feuchten Klima zu schwarzen Belägen führen und mit denen sie gemeinsam Dichtungen, Fugen, Klimaanlagen, Luftbefeuchter und Zimmerpflanzen besiedeln. Als Verwerter von Kohlenwasserstoff und Cellulose ist kommt er häufig auf bemalten Flächen vor und kann er Farben auf Gemälden zersetzen.
Die Gattung Botrytis hat ein hohes allergenes Potential. Es sind keine durch ihn ausgelösten Infektionen dokumentiert. Mykotoxine des Pilzes sind unbekannt.
Da der Schimmelpilz Botrytis zu Beginn seiner Besiedlung nur durch sehr dünne, weiße bis gräuliche, luftige und wollige Kolonien auftritt, wird sie zuweilen auch ignoriert oder nicht als Schimmel erkannt. Die Aufnahme erfolgt durch das Einatmen der Sporen oder durch Kontakt mit befallenen Lebensmitteln. Vornehmlich reagieren bereits mit anderen Allergien vorbelastete Menschen z.B. mit Atembeschwerden oder Niesen . Die Symptomatik ähnelt der des Heuschnupfens. Menschen mit intaktem Immunsystem reagieren nicht auf die Sporen. Die Konzentration der Sporen in der Luft variiert mit der Jahreszeit und ist besonders von Mai bis August am höchsten. In diesen Monaten können die Sporen des Mikropilzes bis zu siebzig Prozent aller Schimmelpilzsporen in der Luft ausmachen. Allergiker sollten in diesem Zeitraum vor allem zu feuchtwarmen Substraten wie Kompost oder Biotonnen auf Abstand gehen.